19
Dez
08

Grüne, bittere Oliven

crushed_olives

Ich habe schon mehrfach über Oliven berichtet, sowie über das köstliche mallorquinische Olivenöl. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß Oliven in Mallorca auch gegessen werden, und insbesondere die Oliva trencada, die angequetschte Olive. Wer keinen eigenen Olivenbaum besitzt, kann sich reife, grüne Oliven auf dem Markt kaufen und sie sich gleich an Ort und Stelle von einem Apparat, wie dem in meinem Foto gezeigten, bearbeiten, d. h. quetschen lassen. Das dauert keine Minute, und man kann die Olivas trencadas dann zuhause selbst zubereiten. Die grünen Oliven lässt man in einer Salzlösung ziehen, denen man ein oder zwei Stangen Fenchel und ein paar Scheiben Zitrone hinzufügt. Das ist wirklich sehr lecker, wenn auch ein bischen bitter. Meine Lieblings-Olive ist jedoch die schwarze Olive nach Aragoneser Art, die ebenfalls in Mallorca wächst und die als Aceituna zubereitet wird. Köstlich. Sobald man davon eine gekostet kann, kann man die Finger nicht mehr von ihnen lassen.

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Ich habe vor Kurzem ein ausgezeichnetes, kleines Buch über Pa amb oli, Oliven, Olivenöl und andere mallorquinische Nahrungsmittel gelesen. Das Buch wurde von Tomás Graves geschrieben, dem jüngsten Sohn von Robert Ranke-Graves und Beryl Hodge. Er ist in Mallorca gebürtig und ist ein überzeugter Mallorquín. Ich habe seine wunderbaren Erläuterungen mehr als genossen und kann das Buch als anregende Lektüre nur empfehlen. Leider scheint das Buch aber noch nicht auf Deutsch übersetzt zu sein. Es heißt im Original (auf Katalanisch) Volem pa amb oli; auf Englisch heißt es Bread & Oil. Auf Spanisch ist es wohl auch noch nicht erschienen.

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Außerdem gibt es ein weiteres empfehlenswertes Buch, Wild Olives. Es wurde von William Graves geschrieben, dem ältesten Bruder von Tomás aus der gleichen Ehe. Das Buch beschreibt nicht nur Robert Ranke-Graves als Übervater, sondern es gibt auch vorzügliche Einblicke über das Leben auf dieser Mittelmeerinsel in den Fünfziger und Sechziger Jahren. Tradition und Brauchtum auf Mallorca und die traditionelle Lebensweise werden hier anschaulich beschrieben. Auch dieses Buch ist leider noch nicht auf Deutsch übersetzt, zum Glück aber auf Spanisch, wo es dann Bajo la sombra del olivo heißt.

Beide Bücher, das von Tomás Graves und auch das von William Graves, stellen ausgezeichnete Weihnachtsgeschenke dar für alle Freunde des mallorquinischen Lebens, wie es war, bevor wir alle hierhin kamen. Oder Sie schenken sich einfach selbst eines der beiden Bücher.

Das Foto wurde in Caimari, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 16. November 2008. Die Uhrzeit: 13:49:12.


1 Antwort to “Grüne, bittere Oliven”



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