Archiv für September 2008

30
Sept
08

Rosch ha-Schanah, das jüdische Neujahr

Ich wünsche den jüdischen Besuchern meines Blogs ein Gutes Neues Jahr 5769 (hallo, Mike).

Das jüdische Fest Rosch ha-Schanah (Haupt des Jahres) beginnt am 1. Tishrei, dem ersten Tag des jüdischen Neujahrs und wird zwei Tage lang gefeiert. Dabei wird der Jahrestag der Schöpfung von Adam und Eva begangen.

Genau genommen begann das Neujahrsfest schon gestern abend, bei Sonnenuntergang, und es wird noch bis morgen, 1. Oktober, gefeiert werden (dem 2. Tishrei).

Während der Feiertage wird die Schofar, das aus dem Horn eines Widders gefertigte rituelle Instrument, in der Synagoge geblasen. Die Mahlzeiten an Rosch ha-Schana enthalten oft Früchte und Honig. Honigkuchen ist ein besonderer Leckerbissen während dieses hohen jüdischen Feiertages.

Mein Foto zeigt den Eingang zur Synagoge in Palma de Mallorca.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 6. September 2008. Die Uhrzeit: 14:55:23.

29
Sept
08

Der mallorquinische Schäferhund

Der Ca de Bestiar ist ein mallorquinischer Schäferhund, der oft mit dem schwarzen Labrador oder einem Labradormischling verwechselt wird, stellt aber eine eigenständige pure Rasse dar. Der Ca de Bestiar ist ein Hirten- und Wachhund. Kaum ein Campesino auf Mallorca, der Schafe züchtet, verzichtet auf die Dienste dieses sehr zuverlässigen Schäferhundes.

Die Ursprünge dieses mallorquinischen Schäferhunds sind nicht ganz klar, es gibt aber Stimmen, die sagen, daß der Hund 1229 mit den Flotten von Jaume I. auf die Insel kam. Sicher ist jedenfalls, daß der Ca de Bestiar dem katalanischen Schäferhund ähnelt.

In Mallorca gibt es den Club del Ca de Bestiar, der im Laufe des Jahres eine Anzahl von Ca de Bestiar-Wettbewerben auf der Insel veranstaltet, z. B. unter Anderem auf den Firas von Andratx, Santa Maria, Costitx, Sineu, Biniamar, Alaró, Alcúdia, Artà, Vilafranca, Calvià, Sa Pobla und Montuïri. Gestern wurde z. B. die XV Exposició Monogràfica del Ca de Bestiar im Pueblo Maria de la Salut abgehalten. Circa 60 Tiere dieser mallorquinischen Rasse nahmen teil.

Der Hund in meinem Foto war gestern der Gewinner der weiblichen Kategorie. Der Gewinner insgesamt war ein männlicher Hund mit der Nr. 19. ¡Enhorabuena!

Das Foto wurde in Maria de la Salut, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 28. September 2008. Die Uhrzeit: 13:26:16.

28
Sept
08

Der König von Mallorca

Mallorca feiert in diesem Jahr den 800. Jahrestag der Geburt König Jaume I, er war aber nie König von Mallorca. Jaume I hat im Jahre 1229 die Re-Conquista angeführt, als er im Alter von 21 die Insel Mallorca aus den Händen der Mauren befreite. Er war König von Aragón, als er nach Mallorca kam.

Sein zweiter Sohn Jaume II wurde nach dem Tod des Eroberers im Jahre 1276 als der erste König von Mallorca gekrönt. Zwischen 1295 und 1300 wurden elf Pueblos unter Jaume II gegründet: Algaida, Binissalem, Campos, Felanitx, Llucmajor, Manacor, Montuïri, Porreres, Sa Pobla, Selva und Santanyí, um Mallorcas wachsender Bevölkerung gerecht zu werden. Jaume II starb im Jahre 1311 im Alter von 68 Jahren.

Jaume II wurde in der Kathedral von Palma de Mallorca beigesetzt. 1779 wurde der königliche Sarkophag (hier im Foto) auf Anordnung König Carlos III gefertigt, um die sterblichen Überreste des ersten Königs von Mallorca aufzubewahren. Der katalanische Künstler Antoni Gaudí ließ diesen Sarkophag aber 1904 entfernen, da er Pläne hatte, im Zuge der von ihm umzugestaltenden Kathedrale Palmas neue Grabstätten für die Könige von Mallorca zu entwerfen; allerdings wurden Gaudís neue Grabstätten nie ausgeführt. Stattdessen wurden Jaume II und Jaume III im Jahr 1946 in neugothische Gruften in der Capilla de la Trinidad in der Kathedrale umgebettet.

Der schöne Sarkophag war seither nicht mehr von Nutzen und ist nun im neuen Museu Diocesà in Palma zu besichtigen.

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 11. April 2008. Die Uhrzeit: 13:22:47.

27
Sept
08

Bauchtanz auf Mallorca

Letzte Woche besuchte ich den Mercado Medieval in Manacor, als ich plötzlich einer Gruppe von sechs jungen Damen gegenüber stand, die bunt und festlich in arabisch anmutenden Gewändern gekleidet waren.

Später fand ich heraus, daß es sich bei den Damen um eine Gruppe handelte, die sich dem Danza Oriental, oder auch Danza del Vientre, nämlich dem Bauchtanz widmete. Die Damen sind Teil einer Gruppe, die sich Raks al Sahara nennt, und sie erteilen Unterricht im Bauchtanz. Interessierte Damen und Herren können sich im Bauchtanz unterrichten lassen, auch Anfänger sind willkommen, sogar Jugendliche ab 12 Jahren können den Bauchtanz und verwandte Tänze erlernen. Die Gruppe arrangiert auch Auftritte auf Partys, Hochzeiten, sonstigen Veranstaltungen und Gesellschaften, Festlichkeiten aller Art, wo Musik, Spaß und ein farbiger Auftritt gewünscht werden.

Weitere Informationen können unter den Telefonnummern 658.577.141 oder 659.804.242 eingeholt werden.

Das Foto wurde in Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 20. September 2008. Die Uhrzeit: 18:04:41.

26
Sept
08

Jornadas de Agroecología in Esporles

Heute beginnen die Jornadas de Agroecología de Mallorca, die vom 26.-28. September in Esporles, etwa 20 km nordwestlich von Palma de Mallorca, stattfinden.

Den Meisten ist Esporles wegen der nahegelegenen Sa Granja bekannt, die heute als eine eine Art Finca-Museum geführt wird, und die ursprünglich ein Zisterzienzer-Kloster war. Ein Besuch dort lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Da sind einmal die ausgesprochen schönen Gärten, dann die prachtvollen Gebäude, und dann die große Zahl von Werkstätten und Vorührungen, wo alles gezeigt wird, was früher in einem mallorquinischen Herrenhaus gearbeitet oder dort hergestellt wurde, von der Eisenschmiede über die Kerzenherstellung, von der Schreinerei über die Wollfärberei, und von der Kupferschmiede über die alten Waschräume. Auch ein unterirdischer Kerker wird gezeigt, der noch aus der finsteren Zeit der spanischen Inquisition stammt, mit einem Arsenal von Folterinstrumenten.

In Sa Granja kann man auch den Teix de Sa Granja d’Esporles bewundern, einen ganz außergewöhnlichen Eiben-Baum (Taxus baccata), siehe Foto. Diese Jahrhundert-Eibe hat eine Höhe von gut 10 m; man sagt, der Baum sei zwischen 800 und 1.000 Jahren alt, und vielleicht sogar noch älter. Es gibt also wohl schon länger eine biologische und ökologische Landwirtschaft auf Mallorca. Mal sehen, was die Öko-Jornadas in Esporles so zu sagen haben.

Das Foto stammt vom Internet; es ist dem Govern de les Illes Balears zu verdanken. Moltes gràcies.

25
Sept
08

Die Pont Romà

Es gibt eine Brücke in Mallorca, die über 2.000 Jahre alt ist, die Pont Romà am Stadtrand von Pollença.

Die Brücke überquert den Torrent de Sant Jordi, ein trockenes Flußbett, das wahrscheinlich zu Zeiten der Römer ein richtiger Fluß war, wenn man sieht, daß die Mitte der Brücke auf beiden Seiten einen Wellenbrecher eingebaut hatte.

Der Erhaltungszustand der Pont Romà ist erstaunlich gut, wenn man bedenkt, wie alt die Brücke ist. Besonders schön ist die Kopfsteinpflasterung der Straße, die die Brücke überquert. Laufen Sie einmal über die Brücke, am besten nach einem heftigen Herbstregen, wenn der Torrente wieder Wasser von den Tramuntanabergen herunterspült.

Das Foto wurde in Pollença, Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 3. September 2008. Die Uhrzeit: 17:18:33.

24
Sept
08

Madre Alberta Giménez

Doña Gaietana Alberta Giménez Adrover war eine Lehrerin, die 1870 als Rektor des Colegio de la Pureza de María in Palma de Mallorca berufen wurde, einer Schule, die 1809 vom Bischof der Diözese, Don Bernardo Nadal, gegründet worden war.

Zum Zeitpunkt der Berufung von Doña Alberta war die Schule ausschließlich für Jungs zugänglich. Mädchen wurden zu der Zeit generell nicht an Schulen unterrichtet. Frau Giménez machte es sich aber zum Anliegen, auch Mädchen eine solide Schulausbildung angedeihen zu lassen, genauso wie den Jungs. Dank der Madre Alberta, wie man sie alsbald nannte, konnten nun auch Mädchen in Mallorca zur Schule gehen, was damals wohl einer kleinen Revolution nahe kam. Doña Alberta hielt die Position der Schulleiterin bis 1916 inne, ehe sie dann 1922 verstarb.

Bis in unsere Tage ist das Colegio de la Pureza de María in Palma hoch angesehen. Tausende von mallorquinischer Familien senden ihre Kinder hier zur Schule, vor allem wegen des ausgezeichneten akademischen Niveaus, für das die Schule bekannt geworden ist. Aber außer Mallorquiner sind es auch erstaunlich viele ausländische Eltern – Japaner, Araber und viele andere mehr – die ihren Kindern die bestmögliche Schulbildung zugute kommen lassen wollen. 

Vor 30 Jahren – die außergewöhnliche Madre Alberta war schon längst verstorben – gründete das Colegio de la Pureza de María in einem Vorort von Palma auch eine privat geführte Universität, das Centre Universitari Alberta Giménez. Junge Damen und Männer können hier Fremdsprachen, Journalismus oder Audiovisuelle Kommunication studieren.

Papst Johannes Paul II hat Gaietana Alberta Giménez Adrover als eine verehrungswürdige Frau gepriesen. Ich sehe in ihr eine außergewöhnliche Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Hut ab, und Respekt, Madre Alberta (deren Mutter übrigens aus Felanitx stammte).

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde im alten Colegio de la Pureza de María in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen, das heute teilweise als Museum besucht werden kann. Das Datum: 28. Juni 2004. Die Uhrzeit: 12:17:27.

23
Sept
08

Weinfestival in Binissalem

Früher wurden Weintrauben mit den Füßen zertreten und zerstampft, um Most herzustellen für die spätere Weinerzeugung. Das war damals so, bei den Römern und bei den Griechen. Gab einen guten Wein, sagt man.

Heute wird Wein nicht mit Händen und Füßen hergestellt, sondern maschinell mit High-Tech. Mit einer Ausnahme: Binissalem im September. Binissalem ist das Zentrum der Weinherstellung auf Mallorca, seit hundert Jahren schon. Binissalem feiert zur Zeit die Festa des Vermar (das Weinfestival, 12. – 28. September). Ein wichtiger Bestandteil dieses Weinfestivals ist der Concurs de Trepitjar Raïm (der Wettbewerb im Traubentreten), der schon seit 10 Jahren dort veranstaltet wird, und letzten Sonntag stattfand. Dabei gab es zwei Altersgruppen, eine von 12 bis 16 Jahren und eine von Erwachsenen über 16 Jahren. Das Team der Gewinner unter den Jugendlichen schaffte es, innerhalb von fünf Minuten 2,3 Liter Most aus 24 kg Trauben zu pressen. Die Erwachsenen hatten sogar 50 kg Trauben zur Verfügung; das erfolgreiche Team schaffte es, satte 9,9 Liter Traubensaft zu gewinnen. Es war ein gelungenes Fest und es machte viel Spaß, dabeizusein.

Das Weinfestival geht noch bis nächsten Sonntag, mit noch jeder Menge Ereignissen, zum Beispiel einem Correfoc am Freitag, 26. September, und einer Fira del Vi am Samstag, 27. September. 

Das Foto wurde in Binissalem, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 21. September 2008. Die Uhrzeit: 18:20:34.

22
Sept
08

Mallorcas autofreier Tag

Während der letzten acht Tage haben Hunderte von europäischen Städten und Regionen an der Europäischen Mobilitätswoche teilgenommen, darunter auch Mallorca. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautete „Saubere Luft für alle„.

Inca, Manacor und Sant Llorenç des Cardassar haben deshalb letzten Samstag Fahrradveranstaltungen durchgeführt, an denen Hunderte von Radfahrern teilnahmen, um freie Fahrt in ihren Gemeinden zu fordern. Mein Foto zeigt die recht lebhafte Veranstaltung in Manacor.

Heute ist der letzte Tag der Mobilitätswoche, an dem ein autofreier Tag veranstaltet werden soll. Der autofreie Tag ist Teil der einwöchigen EU-Kampagne zur Förderung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel. Wir sind alle angehalten, unsere Autos für einen Tag zuhause zu lassen, und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Alle Züge auf Mallorca können heute kostenlos benutzt werden, ebenso wie die Metro U-Bahn in Palma de Mallorca, sowie alle Busse des TIB-Netzes.

Mal sehen, ob das klappt.

Das Foto wurde in Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 20. September 2008. Die Uhrzeit: 17:16:18.

21
Sept
08

Cala En Tugores

Zum Glück wollen wir nicht alle das Gleiche. Das gilt insbesondere auch, wenn es um Strände geht.

Vor Kurzem berichtete ich über den Strand von Cala S’Amarador, anlässlich einer auf der Onbeach website veröffentlichten Untersuchung von Stränden in Europa. 

Ich mag den Strand von Cala S’Amarador sehr, aber ich war doch überrascht, wie viele gute und spezielle Strände auf Mallorca ganz offensichtlich von den Onbeach-Leuten nicht berücksichtigt, vielleicht nicht einmal wahrgenommen worden waren. Ich möchte Ihnen deshalb heute von einem Geheimtip erzählen, dem Strand von Cala En Tugores (siehe Foto), den Sie sich irgendwann einmal antun sollten. Der Strand und die umgebende Landschaft sind von unbeschreiblicher Schönheit, sind Natur pur und bestechen durch die einzigartige Ruhe. Auf Chill-Out-Musik, Sangria und Liegestühle müssen Sie dort allerdings verzichten. Der September ist ein guter Monat, um diesen Strand zu besuchen, weil das Meer noch recht warm ist, und weil die Sonne ja doch noch jeden Tag hohe Temperaturen bringt. 

Nicht viele Leute kennen die Bucht. Das liegt vor allem daran, daß der Strand auf einem Privatgelände liegt, nämlich der Finca der Familie March. Sollten Sie allerdings in der Gegend wohnen, oder aber mit jemanden an den Strand gehen wollen, der in der Nähe zuhause ist, dann wird man Ihnen erlauben, mit dem Auto bis fast an den Strand zu fahren. Sonst gibt es aber auch die Möglichkeit, zu Fuß entweder von Colònia de Sant Jordi aus, oder vom Ses Salines-Leuchtturm aus am Wasser entlang dorthin zu wandern. Ich schätze, daß der Zeitaufwand für den Weg bei 60 Minuten ab Colònia, oder aber bei 40 Minuten vom Leuchtturm aus liegt. Sie müssten aber Ihre eigene Verpflegung mitbringen, weil es in der Bucht absolut keine Versorgung gibt, und natürlich auch keine Duschen oder Toiletten. Dann gibt es auch die Möglichkeit, mit dem Boot in die schöne, tiefe Bucht zu gelangen. Dabei ist allerdings Vorsicht angebracht, weil das Meer in Ufernähe nur eine geringe Tiefe aufweist.

Falls Sie Ihren eigenen Proviant mitbringen, seien Sie bitte so lieb, und nehmen Sie leere Flaschen und sonstigen Abfall wieder mit nach Hause, weil sonst dieses kleine Paradies nicht lange ein solches bleiben wird. 

Das Foto wurde in der Nähe von Colònia de Sant Jordi, Ses Salines, Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 9. September 2008. Die Uhrzeit: 15:23:26. Ich habe das Foto nicht selbst geschossen; meine Tochter tat das. Tausend Dank.




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