Archive for the 'Essen & Trinken' Category

31
Mär
15

Die Qual der Wahl

Guardia de Honor Palma Mallorca

Mallorca ist eine einzigartige Insel. Hier kann jeder das finden, was ihn glücklich macht, sei es der lange Strand oder die einsame Badebucht, die Altstadt von Palma und ihre spannende Geschichte von 2000 Jahren, die Wildnis der Tramuntana Bergkette, die Begegnung mit der Vergangenheit in Chopin’s Valdemossa, die Festungsanlagen der Felsenburgen, die malerische Schönheit der Mandelblüte, die Faszination der Osterprozessionen oder die Dramatik der alpinen Bergstrecken, für Autofahrer ebenso attraktiv wie für Motorradfahrer und Radfahrer.

Es Calderer Sant Joan Mallorca

Die Markttage in den abseits gelegenen Orten der Inselmitte sind ebenso aufregend wie die Festivitäten zur Weinernte, das Melonenfest, die Feuerläufe und die Tiersegnungen. Erst kürzlich wurde Palma de Mallorca von einer englischen Sonntagszeitung zur attraktivsten Metropole gekoren, was den Lebensstandard dort betrifft. Es gibt soviel zu besuchen und noch mehr zu entdecken. Die Insel bietet eine ungeheuere Vielzahl von gastronomischen Leckerbissen, vom Lammbraten über die Paella bis zum Spanferkel, und ein riesiges Angebot an Restaurants, Tapasbars und Chiringuitos; die Qual der Wahl ist manchmal recht mühsam.

Badhia de Alcúdia Mallorca

Mallorca bietet 254 Strände, 171 Klöster und Einsiedeleien, 301 km Fernwanderweg der Trockensteinmauern (GR 221), 57 Weingüter, 6000 Jahre besiedelte Geschichte, 228 Sonnenuhren, 17 Vogelschutzgebiete, 300 Sonnentage, 2922 Restaurants, 1538 Cafeterias und 3064 Bars, 53 Gemeinden, 54 Berge mit mehr als 1000 m Höhe, 16 Leuchttürme und 54 Wehrtürme. Wohl dem, der ein Fahrzeug hat, um das zu finden, was er sucht.

Far de Porto Pi, Palma de Mallorca

Falls Sie für Ihren Erkundungsausflug auf der Insel ein Mietauto benötigen, studieren Sie die Angebote der Mietwagenaufmallorca. Dort werden Ihnen hochwertige Autovermieter mit den günstigsten Mietpreisen präsentiert. Die Wahl ist dort ganz ohne Qual.

14
Jul
09

Der Kapernstrauch

capers_1

Der Kapernstrauch (Capparis spinosa) ist eine weitverbreitete, typische Pflanze im Mittelmeerraum. In seiner wilden Form kommt diese Pflanze auf den Balearischen Inseln gerne zwischen Feldmauern vor, sowie in felsigen Kliffs an der Küste. Kapern wurden früher im Mittelmeergebiet häufig für die Blütenknospen und für die noch grüne (nicht reife) Fruchtbeere kultiviert. Die großblättrige Blüte mit filigranen, weißen Blütenblättern und vielen, langen Stempeln ist besonders schön. Die Blüte ist aber kurzlebig; im Sommer öffnet sich die Blume am frühen Morgen, und ist dann zur Mittagszeit bereits abgestorben.

Möglicherweise wurde der Kapernstrauch bereits zu Beginn des zweiten Jahrtausends von den Mauren nach Mallorca gebracht. Auf Arabisch heißt die Pflanze al-Kabara (Alcaparra auf Kastellano, Taparera auf Katalan), was auf einen arabischen Ursprung der Pflanze auf Mallorca hindeuten dürfte.

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In der Landwirtschaft ist es interessant, wie die Capparis spinosa angebaut wird. Die Pflanze wächst in flachen, runden Büschen auf dem Boden, die in langen Reihen zwischen Bäumen – meist Mandelbäumen – gepflanzt werden. Campos del Port, Santanyí und Llubi haben auf Mallorca einen besonderen Ruf für die Qualität ihrer Kapern. Die Kapernernte ist recht mühsam, da man sich dazu lange in gebückter Haltung befinden muss. Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb Kapern heutzutage etwas aus der Mode geraten scheinen.

Auf den Märkten Mallorcas kann man die noch unreife Kapernbeere frisch kaufen. Dabei sind die kleineren Früchte teurer als die etwas größeren, was wohl mit dem Arbeitsaufwand einhergeht. Man kann auch fertige, schon eingelegte Kapern in Gläsern kaufen, deren Geschmack recht intensiv ist. Kapern werden auch als Tapas angeboten. Dann kommen allerdings die größeren, schon reifen Früchte zur Verwendung, die in Essig oder Öl eingelegt sind. Bei ihnen gelten ebenfalls die kleineren Exemplare (Finos) als die bessere Qualität.

Kapern galten auch als Heilmittel und Aphrodisiakum.

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Die Fotos wurden in der Nähe von Campos del Port, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 9. Juli 2009. Die Uhrzeit: 10:12:40, 10:13:52 bzw. 10:13:16.

05
Jul
09

Getrocknete Aprikosen aus Porreres

albercocs

Porreres ist einer meiner Lieblingsorte auf der Insel. Jetzt, um diese Jahreszeit, ist Porreres vor Allem mit der Aprikosenernte beschäftigt. In der Vergangenheit war der Aprikosenanbau für den Reichtum und das Wohlergehen dieses kleinen Marktfleckens verantwortlich. Heutzutage spielen Aprikosen aber nur noch eine kleinere Rolle in den Geschicken dieses Pueblos. Man kann aber sagen, daß keine andere Gemeinde auf Mallorca mehr Aprikosen produziert als Porreres, sei es als frische Frucht oder als deren getrocknete Variante. In diesem Jahr dürften hier wohl an die 100 Tonnen dieser kleinen Fruchtsorte geerntet werden.

Vorgestern fuhr ich im Bus von Palma nach Felanitx. Als wir am Ortsrand von Porreres vorbeifuhren, erspähte ich aus dem Augenwinkel eine Menge goldfarbener Aprikosen, die unter der Mittelmeersonne zum Trocknen ausgebreitet waren. Gestern fuhr ich dann mit großer Erwartung zurück nach Porreres, um ein attraktives Foto für eine interessante Geschichte zu schießen. Wie das Leben aber so spielt, war der günstige Moment schon vorbei; die Aufnahme, die ich mir ausgemalt hatte, konnte schon nicht mehr fotografiert werden. Mehr als das Foto, das Sie oben sehen, war leider nicht drin. Schade.

Jedenfalls wurde in Porreres vor Kurzem aus Anlaß der Sant Joan-Festlichkeitem eine Mostra d’Albercoc durchgeführt. Mari Carmén Mesquida gewann dabei den ersten Preis für ihre Aprikosenmarmelade und Maria Miró gewann den ersten Preis für ihr Aprikoseneis. Enhorabuena.

Ich habe einmal gehört, daß früher in Porreres aus Aprikosen, Pflaumen und anderem Obst ein klarer Obstschnaps gebrannt wurde. Das scheint heute nicht mehr erlaubt zu sein, aber wer weiß schon, was hinter verschlossenen Türen stattfindet. Ich weiß allerdings, daß Can Parrí in Porreres wunderbare, in dunkle Schokolade getauchte, getrocknete Aprikosen verkauft. Einmalig. Das sollten Sie einmal probieren.

Das Foto wurde in der Nähe von Porreres, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 4. Juli 2009. Die Uhrzeit: 13:28:12. Dank gebührt Juana Maria Cerdà, der Besitzerin der Finca, auf der ich das Foto machen durfte. Moltes gràcies.

02
Jul
09

Eier frisch vom Bauernhof

huevos

Wissen unsere Kinder eigentlich noch (wissen wir selbst noch), wo die Eier herkommen? Die Meisten unter uns scheinen ihre Eier im Supermarkt zu kaufen, wo die Eier in der Regel von Hühnern in Legebatterien stammen dürften. Als ich dieses Nest voller Eier sah, fragte ich mich: wer von uns hat heute noch die Gelegenheit, frische Eier, die von wirklichen Hühnern auf einem richtigen Bauernhof gelegt wurden, zu sehen, oder sogar selbst noch zu suchen?

Für all diejenigen also, die noch nie ihre eigenen Eier auf einem Bauernhof suchen konnten, oder die nicht einen freundlichen Bauern als Nachbarn haben, der noch richtige Hühner hält: so sieht ein Nest voller mallorquinischer Eier aus. Ein wunderbarer Anblick.

Dabei gibt es allerdings eine Kleinigkeit zu beachten. Man muß – bzw. der freundliche Nachbar muß – sich mit der Eiersuche beeilen. Sonst besteht die Wahrscheinlichkeit, daß die Legehenne die Eier schon brütet und daß die kleinen Kücken in den Eiern schon kurz vor dem Schlüpfen sind. So war es auch in diesem Fall. Ich muß die brütende Henne wohl, ohne es selbst zu bemerken, aufgeschreckt haben. Als ich einen Tag später noch einmal dort vorbeischaute, war tatsächlich eine Henne am Brüten und saß auf den Eiern, die ich vorher fotografiert hatte. Auch das war ein wunderbarer Anblick (siehe unten).

Die Brutzeit dauert 21 Tage, ehe die Kücken schlüpfen. Aber in der gegenwärtigen mallorquinischen Sommerhitze mag es sein, daß die Brut schon ein oder zwei Tage früher fertig ist.

brooding

Die Fotos wurden in der Nähe von Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 30. Juni und 1. Juli 2009. Die Uhrzeit: 13:58:32 bzw. 18:18:57.

19
Jun
09

Bier, Cerveza und Caña

cana

Falls Sie in einer spanischen Bar ein Bier bestellen müchten, werden Sie wahrscheinlich geneigt sein, ‚una Cerveza por favor‘ zu sagen. Man würde Ihnen dann eine Flasche Bier bringen. Um aber Missverständnisse und Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man besser eine Flasche der gewünschten Marke bestellen, die man gerne trinken möchte, wie z. B. ‚una Estrella por favor‘ oder ‚un San Miguel‚. Falls Sie jedoch lieber frisch gezapftes Bier trinken wollen, dann müssten Sie ‚una Caña‚ bestellen. Dieser Ausdruck bezieht sich meines Wissens ursprünglich auf die zylindrische Glasform.

Die eigentliche Bedeutung von Caña ist aber eine ganz andere. Ich weiß auch nicht, ob und inwiefern ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Bedeutungen besteht. Caña ist der Name für eine Schilfpflanze (Phragmites australis) oder auch eine Rohrhalmpflanze, wie z. B. das Zuckerrohr. Der Mann in meinem Foto hatte bereits einen ganzen Haufen von Cañas in einem nahegelegenen Torrente geschnitten, um sie in seinem Garten zu verwenden. Ich nehme an, daß er Tomaten, Bohnen oder sonst eine Kletterpflanze daran hochzüchten wollte. Ehe er die Stecken in die Erde steckte, schälte er diese aber sorgfälltig mit einer Hoz (sichelartiges Werkzeug), so wie es auf den Balearen wohl schon seit ewigen Zeiten der Brauch war.

Das Foto wurde in Pollença, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 27. Mai 2009. Die Uhrzeit: 19:13:35.

19
Mai
09

Wein aus Felanitx

ÀN_Negra

Gaius Plinius Secundus (23 – 79 AD), besser bekannt als Plinius der Ältere, pries in seiner Abhandlung unter dem Titel Naturalis Historiæ (Natural History) Mallorcas œnologische Errungenschaften in der Kunst der Weinkelterns. Er behauptete, daß die Weine der Insel vor den besten Weinen Italiens, seines Heimatlandes, in Nichts zurückstünden.

Noch nicht ganz so frühzeitig, aber auf jeden Fall im 18. und 19. Jahrhundert war die Stadt Felanitx das Epizentrum des Weinerzeugens auf der Insel. Die Gemeinde Felanitx soll 1749 schon etwa 60 Bodegas beherbergt haben. Dokumente bezeugen auch, daß Felanitx zu Ende des 19. Jahrhundert mehr als neun Millionen Liter Wein exportierte, und zwar vor Allem nach Frankreich.

Leider hat dann um 1891 die Phylloxera-Reblaus nahezu alle Weinstöcke Mallorcas vernichtet, inklusive derer aus der Gegend um Felanitx.

Im Laufe der Zeit haben die Dinge sich dann geändert. Heute sind mir nur noch drei Bodegas in Felanitx bekannt. ÀN Negra Vinícultors, Bodegas Armero i Adrover und 4 Kilos Vinícola haben Felanitx in Bezug auf Wein wieder ins Gespräch gebracht. Glücklicherweise ist diesmal die Qualität der fermentierten Flüssigkeit aber wichtiger als deren Menge.

Naturalis_historiae

Das Foto wurde bei Son Burguera in der Nähe von Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 30. April 2009. Die Uhrzeit: 12:19:20. Son Burguera ist der Landsitz von ÀN Negra Vinícultors.

05
Mai
09

Angeln aus Hunger

fishing

Es ist nicht mehr zu übersehen, daß für Viele auf Mallorca nun schwierige Zeiten angebrochen sind. Das Geld ist knapper geworden, viele Saisonarbeiter werden nur noch für wenige Monate angestellt, die Arbeitslosenquote ist höher denn je, und die Aussichten sind nicht gerade rosig. La crisis.

Als Folge all dessen müssen nun mehr Leute denn je in der Bahía de Palma angeln gehen, um für wenig Geld eine warme Mahlzeit zu ergattern. Viele dieser Angler sind legal eingewanderte Südamerikaner. Das Mittelmeer bietet aber nicht mehr die prallen Fischpfründe, wie dies vor Jahren der Fall war. Es kann deshalb selbst für einen geschickten Angler Stunden dauern, um auch nur ein Kilo Fisch zu fangen. Oft muß er – oder sie – auch mit weniger nach Hause gehen. Manche Pescadores sind bis zu acht oder sogar zehn Stunden mit der Angelrute unterwegs, um die hungrigen Mäuler zuhause zu füttern. Acht Stunden in Wind und Wetter. Wenn gelegentlich eine Dorade den Köder frisst, bricht große Freude aus.

Ich denke eher nicht, daß diese Amigos einen Angelschein besitzen.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 1. März 2009. Die Uhrzeit: 17:37:34.

17
Apr
09

Lomo con Col

piggies

Das Schwein in meinem Foto ist das größte Schwein, das ich jemals in Mallorca oder sonstwo gesehen habe.

Tradition und Umstände sorgten dafür, daß das Schwein eine wichtige Rolle in der mallorquinischen Küche spielte und auch heute noch spielt. Vor dem Beginn des Massentourismus war die Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle für die Inselbewohner. Schweine, und speziell das hiesige Porc Negre, stellten eine wesentliche Quelle der Nahrungsaufnahme dar. Fleisch konnte man sich früher aber nicht jeden Tag leisten; die Zeiten waren hart und der normale Mallorquiner lebte jahrhundertelang eher in Armut.

Lomo con col war ein Leckerbissen, der nur gelegentlich zubereitet wurde, an besonderen Sonntagen etwa oder aus Anlaß von festlichen Familienfeiern. Hier ist ein Rezept für sechs Personen, falls Sie selbst einmal sich und Ihre Lieben verwöhnen wollen:

Für Lomo con col braucht man 12 dickgeschnittene Scheiben Schweinelende und 12 große Kohlblätter; jeweils zwei davon ergeben eine Portion pro Person. Die Schweinelende wird in etwas Olivenöl angebraten, bis die Poren versiegelt sind und das Fleisch eine goldbraune Farbe angenommen hat. Jeweils eine Scheibe Lende wird in jeweils ein Blatt des Kohls eingewickelt, wobei etwas Sobrassada und etwas Butifaron dazugegeben werden. Wickeln Sie das Fleisch in kleine Päckchen und plazieren Sie die Päckchen in einer Backform oder besser noch, in einer Greixonera (einer der typischen mallorquinischen braunen Keramikschüsseln, die auch Cazuela genannt werden). Fügen Sie noch andere Zutaten hinzu, wie z. B. geschälte und kleingehackte Tomaten, eine gehackte Zwiebel, eine handvoll Pinienkerne, ein paar Knoblauchzehen, einige Sultaninen, etwas fein gehackte Petersilie sowie Pfeffer und Salz, bedecken Sie die Schüssel mit Aluminiumfolie und braten Sie das Ganze für etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze (180° C).

¡Bon profit!

Das Foto wurde in der Nähe von Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 3. März 2009. Die Uhrzeit: 14:00:11.

08
Apr
09

Unser täglich Brot

forn_gloria

Der Geruch von frisch gebackenem Brot hat für mich etwas unbeschreiblich Angenehmes. Ich liebe frisches Brot von guter Qualität.

Brot und Mallorca sind für mich mit einer schönen Erinnerung verbunden. Ich war vor vielen Jahren einmal zu Besuch im Haus eines Freundes in einem kleinen Pueblo nicht weit von Felanitx. Die Mutter meines Freundes hatte am frühen Morgen das Holz in einem alten, aus Stein gebauten Horno (Brotofen) im Patio ihres Dorfhauses angefacht. In der Nacht zuvor hatte sie den Teig für 16 Brotlaibe für Pa Pàges zubereitet, wobei sie den Teig selbst geknetet hatte. Dann ließ sie den Teig über Nacht fermentieren, bevor sie die Teigbälle formte für die 16 Laibe. Jetzt buk sie die Laibe im Feuer des Ofens. Sieben Brote waren für sie selbst und ihren Mann bestimmt, eines für jeden Tag der Woche. Und sieben Brote waren für ihren Sohn und dessen Familie bestimmt, auch wieder für eine ganze Woche. Die beiden restlichen Brote waren por sí a caso (für den Fall des Falles). In der darauffolgenden Woche würde sie am gleichen Tag den Ofen wieder in Gang setzen, um wieder 16 Brote zu backen, und in der Woche danach auch, und so weiter und so fort.

Heutzutage backen nur noch wenige Leute in Mallorca ihr eigenes Brot, obwohl fast alle Häuser auf dem Land und auch die meisten in den Orten noch über ihren eigenen Horno verfügen. Es ist wirklich schade, wie die Zeit unsere Eigenschaften und Angewohnheiten oft so grundlegend verändert.

In einigen Pueblos Mallorcas und in einer Handvoll Bäckereien in Palma kann man immer noch Pa Pàges bekommen, das auf die traditionelle Art im Holzbackofen gebacken wurde. Eine dieser Bäckereien in Palma ist der Forn de la Glòria (hier im Foto), wo schon seit fast 800 Jahren Barras, Pan und Bastones gebacken werden. Bei soviel Tradition ist es kein Wunder, daß die Stadt die Straße schon vor 500 Jahren nach der Bäckerei benannt hat, nämlich Carrer des Forn de la Glòria. Die Backstube ist jeden Tag außer Montags geöffnet. Außer Brot werden hier auch Ensaïmadas, Empanadas, Cocarrois, Crespells und Robiols hergestellt. Gönnen Sie sich mal ein richtiges mallorquinisches Brot; der wunderbare Geruch ist gratis.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 7. April 2009. Die Uhrzeit: 13:03:25.

04
Apr
09

Der gordische Knoten

knots

Das gekonnte Knüpfen eines Knotens will gelernt sein, da können Sie jeden Segler oder Fischer fragen, oder einfach auch einen Pfadfinder.

Es gibt Knoten für jeden nur denkbaren Zweck, denken Sie nur an den Henker, den Fischer, den Seemann oder den Gerüstebauer. Wahrscheinlich gibt es Hunderte von Knotenformen. Ich denke auch, daß gerade die Mallorquiner wahrscheinlich jede Menge von der Kunst des Knotenknüpfens verstehen, wenn man ihre Geschichte betrachtet mit ihrer Kenntnis der Seefahrt, des Piratenwesens, des Schmuggels und so weiter.

Hier sind 21 Knoten abgebildet (Dank gebührt dem Internet), falls Sie Ihren Kindern vielleicht den einen oder anderen Knoten vorknüpfen wollen.

knoten

Heute und morgen, am 4. und 5. April, wird in Port d’Alcúdia die IV Fira Nàutic abgehalten. Da gibt es wahrscheinlich auch jede Menge an Seefahrerknoten zu sehen. Auch eine Ausstellung etlicher Vela Latina-Boote wird zu sehen sein, die meines Wissens eine Art des mallorquinischen Llaüt-Fischerbootes ist. Ich mag mich täuschen; ich bin weder ein Segler noch ein Fischer. Aber ich werde morgen nach dem Inselnorden fahren, weil ich mir ein paar dieser Llaüts auf der Nautischen Messe ansehen will. Außer Booten soll es auch Ausstellungen von anderem Zubehör und sonstigem Krimskrams geben, die die Tradition und Geschichte der Bootsfahrt und des Fischens hier auf Mallorca erläutern sollen.

fira_sípia

Die Bootsmesse findet zusammen mit einer Mostra Gastronòmica de la Sípia statt, einer Sepien-Veranstaltung. 37 Restaurants sollen an dieser Tintenfisch-Messe teilnehmen. Ein riesiges Festzelt soll auf der Moll Pesquer in Port d’Alcúdia aufgebaut werden, wo Tintenfischgerichte und andere Leckerbissen verkostet werden können. Segeln macht hungrig, denke ich mal, und Boote gucken wahrscheinlich auch.

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in Portocolom, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 3. November 2007. Die Uhrzeit: 18:47:30.




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