Der spanische Künstler Miquel Barceló stammt aus Felanitx, dem Ort, in dem ich lebe. Vor etwa einem Jahr hat der Künstler, der in Mallorca vor allem durch seine tolle Ausgestaltung der St. Peters-Kapelle in der Kathedrale von Palma bekannt ist, einen neuen Großauftrag angenommen. Er sollte eine riesiges Deckengemälde anfertigen für den Sitz der Vereinten Nationen in Genf (Schweiz).
Von einer zuverlässigen Quelle habe ich erfahren, daß das Unterfangen erfolgreich bewältigt wurde. Das 1500 m2 große Deckengemälde im Raum XX des Palais des Nations der UNO in Genf ist nun fertiggestellt und, wie ich hörte, soll es recht beeindruckend ausgefallen sein.
Hier sind einige Informationen zu diesem Projekt, die ich der ONUART website entnehmen konnte:
Im April 2007 fand in Madrid eine Zusammenkunft unter Leitung des spanischen Außenministers Miguel Ángel Moratinos Cuyaubé statt, bei der die Fundación ONUART gegründet wurde (ONU ist die spanische Abkürzung für UNO, die Vereinten Nationen). Die Fundación ONUART ist eine private Non-Profit Stiftung, die teils aus öffentlichen (spanischen) Geldern und teils aus privater Hand finanziert wird (das spanische Königshaus soll auch eine Rolle dabei spielen, wie man hört). Hauptanliegen dieser Stiftung soll die Förderung des Dialogs und das bessere Verständnis zwischen den Nationen sein, wobei der Einsatz von zeitgenössischer spanischer Kunst dabei helfen soll.
Die Fundación ONUART beauftragte dann den spanischen Künstler Miquel Barceló, ein einzigartiges Deckengemälde für Raum XX der UNO in Genf zu kreieren. Dieser Raum soll der neue Sitzungssaal der Menschenrechtskommission der UNO innerhalb des Palais des Nations in Genf werden. Durch die riesige Gesamtfläche wurde die Aufgabe zu einer besonderen Herausforderung für den inzwischen 51 Jahre alten Miquel Barceló.
Der Sitzungssaal wird nach der Einweihung offiziell in Chamber for Human Rights and for the Alliance of Civilisations umbenannt werden. Der Saal soll dann der modernste und der am besten ausgestattete Sitzungssaal der UNO in Genf werden.
Miquel Barceló wurde von einem Team von 20 Helfern und Experten unterstützt, als er gut 35 Tonnen Farbe mit Farbpigmenten aus aller Herren Länder verarbeitete, wobei Spezialisten der verschiedensten Fachbereiche noch unterstützend hinzukamen, wie zum Beispiel Ingenieure, Architekten, Physiker und Konservatoren.
Die Chamber for Human Rights and for the Alliance of Civilisations wird nach getaner Arbeit des Künstlers nun eingerichtet und möbliert, sowie mit den technischen Installationen für die mehr als 800 Sitze fassende Saalkapazität ausgetattet. Ich höre, daß die Einweihung des dann neuen Saales und des großen Deckenfreskos im November 2008 stattfinden soll. Wir müssen uns also noch etwas gedulden, bevor wir sehen können, was den Mann aus Felanitx denn diesmal Besonderes geschaffen hat.
Wer nicht solange warten kann und wer die Gelegenheit hat, einmal in Irland vorbeizuschauen, der wird sich vielleicht freuen, zu hören, daß der Künstler aus Felanitx letzte Woche im Irish Museum of Modern Art in Dublin (Irland) eine Ausstellung eröffnet hat unter dem Titel Miquel Barceló: The African Work. Die Ausstellung dort kann noch bis Ende September 2008 besichtigt werden, ehe sie dann ab November 2008 im CAC Málaga, Centro de Arte Contemporáneo de Málaga (Spanien) zu sehen sein wird.
Das Foto (oben) wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 2. April 2008. Die Uhrzeit: 11:25:43. Das Foto zeigt ein Detail aus der keramischen Skulptur des Künstlers aus dem Jahre 2000, mit dem Titel Gran pot avec crânes sur 1 face. Das Foto (unten) zeigt Señor Barceló vor dem Beginn seiner gigantischen Malaktion in Genf; es wurde vom Internet geborgt (© Agustí Torres – ONUART). Gracias.
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