Archiv für Juni 2009

30
Jun
09

Die neue Sunna-Moschee in Felanitx

mezquita_sunna

Nach einem sehr langen Jahr harter Arbeit und ein bischen unerwartetem Papierkram ist die neue Moschee in Felanitx nun Wirklichkeit. Sie wurde vor wenigen Wochen feierlich eingeweiht.

Die nicht-muslimischen Bewohner von Felanitx scheinen ihren anfänglichen Widerstand nun aufgegeben zu haben und sind nun wohl geneigt, den neuen Gebetsort zu akzeptieren. Ich hatte noch keine Gelegenheit, die Mezquita selbst zu besuchen, will das aber alsbald nachholen. Vor etwa zehn Jahren war ich allerdings schon einmal in dem damals noch verlassenen Gebäude, lange bevor die marokkanischen Neuankömmlinge die Immobilie erwarben. Das Gebäude ist von den Abmessungen eher bescheiden. Ein kleiner Patio gehört zum Anwesen, aber es gibt kein Minaret. Auch die typisch muslimischen Gebetsaufrufe sind in Felanitx nicht zu hören, wie man sie aus nordafrikanischen Orten kennt.

Das Gebäude erstreckt sich über zwei Geschosse. Das Erdgeschoss wurde zum Gebetsraum umgebaut. Soweit ich weiß, ist dieser Gebetsraum aber den Männern vorbehalten. Im ersten Stock sind die Umbauarbeiten wohl noch nicht ganz abgeschlossen; dort soll letztendlich wohl ein Gebetsraum für Frauen eingerichtet werden. Einer meiner marokkanischen Nachbarn meinte aber dieser Tage auf meine Befragung hin, daß die muslimischen Frauen in Felanitx in der Regel nicht zur Moschee gehen, um zu beten. Ich kann das zwar kaum glauben, aber er müsste es als Mitglied der islamischen Gemeinde hier ja eigentlich wissen. Er meinte, daß die islamischen Frauen nur anlässlich der Feiertage während der Ramadan-Feste zur Moschee gehen. Ramadan beginnt in etwa acht Wochen.

Der Imam von Felanitx – der Vorsteher der Moschee ist auch der Leiter der islamischen Gemeinde im Ort – scheint auch seinen Wohnsitz im Gebäude der Moschee eingenommen zu haben.

Mubarak-Grüße an die Sunna-Gemeinde in Felanitx und ihre neue Mezquita.

Das Foto wurde in Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 16. April 2009. Die Uhrzeit: 13:49:22.

29
Jun
09

Der Garten an der Plaça Reina

plaça_reina

Am Fußende de Passeig des Born in Palma de Mallorca befindet sich der Plaça Reina und sein wunderschöner Brunnen mit den beeindruckenden Wasserfontänen.

Gegenüber des Brunnens und etwas höher gelegen, in Richtung der Parlaments der Illes Balears, gibt es eine kleine öffentliche Gartenanlage. Dies ist ein sehr geruhsamer Ort, friedvoll trotz des ständigen Verkehrs, der hier vorbeifließt. Im Mittelpunkt des Gartens der Plaça Reina steht ein Denkmal mit kleinem Brunnen für den Schrifsteller Joan Alcover i Maspons aus Manacor. Seitlich finden wir eine Skulptur aus der Hand des Künstlers Esteve Monegal i Prat aus Barcelona mit dem Titel La Serra. Der Garten verfügt über etliche schöne, zum Teil exotische Bäume und andere prachtvolle Pflanzen und Blumen. In diesen Tagen während der gegenwärtigen Sommerhitze ist dies auch ein Ort, der viel Schatten spendet.

Während des Mittelalters und noch bis 1837 befand sich an diesem Ort ein Kloster mit dem Namen Convento de San Francisco de Paula. Im Zuge der Desamortizacion Ecclesiastica (1835-1837), die in Spanien und auch auf Mallorca durchgeführt wurde, fiel das Kloster zunächst der Enteignung und dann der Privatisierung zum Opfer und wurde schließlich eingerissen. 1863 wurde hier dann ein Garten angelegt, der zuletzt 1996 neugestaltet wurde.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 16. Juni 2009. Die Uhrzeit: 13:41:15.

28
Jun
09

Die Steinschleuderer

hondero

Manche Historiker sagen, der Name Islas Baleares hätte seine Wurzeln in dem Begriff Balearides; das bedeutet wohl Steinschleuderer. Ich kann dazu nicht Viel sagen, aber vom Hörensagen weiß ich, daß Honderos (Steinschleuderer auf Castellano) oder Foners (Steinschleuderer auf Katalanisch) eine wichtige Rolle in der Geschichte Mallorca spielten.

Das Steinschleudern existierte im Mittelmeerraum schon seit etwa 6oo vor Christus. Ursprünglich wurde diese Technik bei der Jagd eingesetzt. Später wurden die Schleudern mit ihren Geschossen dann als Verteidigungsmaßnahme angewendet, um sich vor Angreifern zu schützen. Angeblich haben die balearischen Steinschleuderer eine besondere Fingerfertigkeit in dieser Aktivität erworben, vor allem dann, als diese Technik sich zu einer militärischen Angriffsvariante entwickelte. Manche Gerüchte besagen, daß sogar Hannibal Honderos aus Mallorca als Söldner für seine Punischen Kriege anwarb.

honda

Die Fona (Schleuder) ist eine einfache, fast primitive, mehrfach verflochtene Schnur aus Pflanzenfasern, Wolle oder auch Tierhaaren, in die ein Lederflecken eingearbeitet ist, mit dem ein Geschoss gehalten wird, das mit der Schleuder geworfen wird. Das Geschoss ist zumeist ein Stein, aber oft auch ein Stück Ton oder ein Klumpen Blei. Die Geschosse können bis zu 150 m weit geschleudert werden; zwischen 6 und 12 Geschosse können innerhalb einer Minute geschleudert werden, wenn der Schleuderer entsprechend geübt ist.

Tirambfona

Heutzutage wird die Schleuder auf Mallorca kaum noch bei der Jagd verwendet, wohl aber in Ibiza sowie in einigen südamerikanischen Ländern. In den balearischen Inseln ist die Federació Balears de Tir de Fona fleißig dabei, die Schleudertechnik als Sportart zu promovieren. Beim Sportschleudern auf Zieltafeln wird statt eines Steines aber zumeist ein Tennisball verwendet, um Verletzungen zu vermeiden. Heute, am 28. Juni, findet um 11h00 ein Tir amb fona-Wettbewerb statt, und zwar in Campanet, einem Pueblo nicht weit von Inca. Die Veranstaltung ist Teil der dortigen Festes de Sant Victorià. Das XXVIII Campeonat de Balears findet dann am 11. Oktober in Son Servera statt.

Das Foto (oben) wurde in Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 26. Juni 2009. Die Uhrzeit: 17:58:15. Die Fotos (Mitte und unten) wurden vom Internet geborgt. Moltes gràcies an Plàcid Pérez Bru und an Historia Clasica. Das Video stammt von YouTube. Thank you.

27
Jun
09

Der Leuchtturm in Portocolom

faro_porto_colom

Der Leuchtturm in Portocolom trägt den Namen Far de Sa Punta de Ses Crestes. Sein Turm ist 82 m hoch; das Leuchtsignal befindet sich 137 m über dem Meeresspiegel. Der Leuchtturm wurde im Jahre 1863 gebaut, und dann 1965 erneuert und 1993 modernisiert. Das Gelände soll anscheinend für die Öffentlichkeit zugänglich sein (jedoch nicht das Gebäude), aber ich habe bisher das Tor immer nur verschlossen vorgefunden. Vielleicht haben Sie mehr Glück als ich, falls Sie einmal dort vorbeischauen wollen. Der Leuchtturm und das angeschlossene Gebäude werden von einem jungen Paar bewohnt, das mietfrei dort wohnt und dafür den Leuchtturm und die Signalanlage betreut.

Das Signal sendet alle zehn Sekunden zwei kurze Signalblitze. Das Signal ist 10 nautische Meilen weit zu sehen.

faro de sa punta

Das Foto (oben) wurde in Portocolom, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 18. Juni 2009. Die Uhrzeit: 17:58:15. Das Foto (unten) wurde von Ziga-Zagas Fotostream auf Flickr geborgt; es war von ShoZu hochgeladen worden. Muchas gracias.

26
Jun
09

Triangulationspfeiler

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Die Landvermessung ist eine Methode, mit der Regierungen und deren Verwaltungsorgane ihr Territorium und Staatsgebiet vermessen. Es geht darum, genau zu definieren, was wo liegt, wie groß die Entfernungen sind und welche Höhenunterschiede bestehen. Solche Vermessungen wurden in der Neuzeit zuerst vom Militär angestellt, und zwar wohl im Laufe des 18. Jahrhunderts. Heutzutage werden Vermessungen und Navigation wohl hauptsächlich über Satelliten-gestützte Anlagen und Installationen vorgenommen, wie zum Beispiel das GPS. Man nennt diese Vermessungstechnik Geodäsie, die eine wesentliche Grundlage für z. B. die Kartografie darstellt.

Die spanische Landschaft ist mit etwa 8.000 Vértices Geodésicos (geodätischen Triangulationspfeilern) übersäht, wie die meisten anderen Länder wohl auch. Ca. 150 dieser Pfeiler sind auf Mallorca zu finden. Im Gemeindegebiet von Felanitx gibt es neun solcher geodätischer Vermessungspunkte – drei Punkte von primärer Bedeutung und sechs weitere von sekundärer Bedeutung. Eine dieser Vermessungsstationen können Sie in meinem Foto (oben) sehen. Die Station befindet sich auf der Sa Punta-Halbinsel von Portocolom (estación no. 72544, 3° 16′ 23.98730″, 39° 24′ 59.40500″). Der Sa Punta-Triangulationspfeiler wurde 1984 eingerichtet. Er wurde auf den Überresten eines antiken Küstenwachturms montiert.

Die Vértices Geodésicos sind in Spanien mit einer Metallplatte versehen, wie sie auf meinem Foto (unten) gesehen werden kann. Sie sollten der Versuchung widerstehen, solch ein Messschild als Souvenir mitzunehmen, da das Gesetz in diesem Fall keinen Spaß versteht und entsprechende Vergehen mit größeren Bußgeldern bestraft werden.

vertice

Die Fotos wurden in der Nähe von Portocolom, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 18. Juni 2009. Die Uhrzeit: 17:51:34 bzw. 17:48:12.

25
Jun
09

Der Tanz des Sant Joan Pelós

Sant_Joan_Pelós

Ich finde es gut, daß viele Dinge in Mallorca von Pueblo zu Pueblo unterschiedlich gehandhabt werden, darunter auch einige Traditionen.

Zum Beispiel wird in etlichen Dörfern der Insel der Tag des Sant Joan (Johannes der Täufer) gefeiert, aber nur zwei Orte feiern den Tag des Sant Joan Pelós: Pollença und Felanitx. Allerdings feiert Pollença den Tag des Sant Joan Pelós als Teil der Corpus Cristi-Festlichkeiten schon am 17. Juni, während Felanitx Sant Joan Pelós (Johannes der Haarige) jedes Jahr am 24. Juni als Teil der Sant Joan-Feiern begeht, und so auch gestern. Diese Tradition wird nur in Felanitx schon seit dem 18. Jahrhundert mit einer Anzahl von Tänzen aufrecht erhalten.

Ich habe bei Youtube ein Video gefunden, das einen der Sant Joan Pelós-Tänze zeigt, wie er letztes Jahr in Felanitx vorgeführt wurde:

Das Foto wurde in Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 24. Juni 2009. Die Uhrzeit: 19:24:07. Das Video wurde von Guingaia in’s Netz gestellt. Moltes gràcies.

24
Jun
09

El Sol Que Balla in Sant Joan

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Heute morgen mußte ich besonders früh aufstehen, weil ich El Sol Que Balla (die tanzende Sonne) über dem Pueblo Sant Joan im Zentrum der Insel aufgehen und tanzen sehen wollte.

Die Dorfjugend versammelte sich um 06h00 heute morgen am Santuari de la Mare de Déu de Consolació in der Nähe von Sant Joan, um die Mittsommersonne zu begrüßen, während die Glocken vom Kirchturm der Església Parroquial de Sant Joan Baptista läuteten. Die Anwesenden wurden durch ein besonders prächtiges Schauspiel der Natur belohnt, als die Sonne hinter den Hügeln in der Ferne hervorkam und ihr glanzvolles Tagewerk begann.

Ich kann mir vorstellen, daß diese Sonnenanbetung auf heidnische Zeiten zurückgehen mag. Ich würde auch sagen, daß diese Feier eines der bewegendsten und frohesten Feste war, an denen ich in meinen 22 Jahren auf Mallorca bisher teilnehmen konnte. Ich würde jedem empfehlen, sich die tanzende Sonne von Sant Joan einmal anzusehen. Vielleicht lassen Sie sich ja dazu bewegen, nächstes Jahr am 24. Juni schon einmal um 05h00 aufzustehen.

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Die Fotos wurden in der Nähe von Sant Joan, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 24. Juni 2009. Die Uhrzeit: 06:24:29 bzw. 06:59:11.

23
Jun
09

Mittsommer-Heuernte

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In den Wochen vor der Sommersonnenwende wird traditionellerweise auf Mallorca das Paja (Heu) geerntet. Wenn man jetzt durch die mallorquinische Landschaft fährt, sieht man allenthalben Felder voller Heuballen, entweder herkömmliche kleine Eckballen oder große, mehrere hundert Kilo schwere Rund- oder Quaderballen. Ein schöner Anblick.

In Mittel- und Nordeuropa ist die Saison für die Heuernte erst gegen Ende des Sommers, also etwa sechs Wochen später als hier im Mittelmeerraum. Aber im Gegensatz zu den Ländern weiter nördlich kann Getreide oder auch bloßes Gras zweimal im Jahr eingefahren werden, nämlich einmal gegen Anfang oder Mitte Mai, und dann noch einmal gegen Ende September.

Die Heu-Rundballen werden entweder vom Besitzer des Feldes für dessen eigenen Nutztiere (Kühe, Schafe, Pferde oder Esel und Maultiere) verwendet oder andernfalls auch als Futtermittel für die Nutztiere eines Nachbarn verkauft. Meines Wissens nach kostet einer der hier gezeigten Heuballen um die 40 €.

Das Foto wurde in der Nähe von Campos del Port, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 19. Mai 2009. Die Uhrzeit: 18:50:39

22
Jun
09

Emil Racovitza und der kleine Krebs

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Wenn man in Palma den Passeig Marítim entlang fährt, kommt man rechterhand kurz hinter Ca’n Barbarà an einem Denkmal vorbei, das einen wichtig scheinenden Mann zeigt. Dieses Monument ist zu Ehren von Emil G. Racovitza (1868-1947) errichtet worden, einem Biologen, Botaniker und Forscher, der aus Rumänien stammt. Falls Sie wissen wollen, was es mit diesem Mann auf sich hat, lesen Sie bitte weiter.

Emil Racovitza unternahm eine Anzahl von Forschungsexpeditionen, darunter auch in die Antarktis, und hielt eine Reihe von Posten in etlichen bedeutenden europäischen Forschungsinstituten inne. Ihm ging deshalb schon zu Lebzeiten der Ruf eines großen Naturwissenschaftler voraus. Im Juli 1904 kam er für drei, vier Tage auch nach Mallorca. Trotz der kurzen Dauer seines Aufenthalts hier ließ er aber einen bleibenden Eindruck zurück. Während seines Aufenthalts wurde er zum Besuch der Covas del Drac bei Portocristo eingeladen. Monsieur Racovitza sammelte in diesen Höhlen einige Lebewesen ein, die er anschließend genauer studierte. Im darauffolgenden Jahr präsentierte er dann die Beschreibung einer bis dahin noch nicht katalogisierten Krebsart, die er Typhlocirolana moraguesi nannte, zu Ehren des Besitzers der Höhlen, Ferran Moragues, der ebenfalls ein Naturforscher war.

Die Entdeckung dieses kleinen krebsartigen Lebewesens veranlasste den Biologen dazu, sich nun ganz auf die Erforschung von Höhlenorganismen und unterirdischen Ökosystemen zu spezialisieren. Im Jahre 1907 veröffentlichte er sein Werk Essai sûr les problèmes bioespéleologiques, mit dem die Grundlagen zur Speläologie (Höhlenforschung) als einer eigenen wissenschaftlichen Disziplin geschaffen wurden.

Falls Sie wissen wollen, wie so ein kleines Typhlocirolana moraguesi-Krebstier aussieht, können Sie hier ein Foto sehen.

Bei Ihrem nächsten Besuch in den Cuevas del Drach werden Sie sich wahrscheinlich schwer tun, eine neue, noch nicht bekannte Spezie von Organismus zu finden. Seien Sie deshalb also bitte nicht enttäuscht, falls es diesmal mit dem Denkmal zu Ihren Ehren erst einmal noch nicht klappen sollte.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 3. Juni 2009. Die Uhrzeit: 15:08:45.

21
Jun
09

Reine Knochenarbeit

bones

Ich habe den Eindruck, als würden die mallorquinischen Verantwortlichen einige der hiesigen prähistorischen Ausgrabungsstätten wie Stiefkinder behandeln, die es nicht verdienen, umsorgt, gehegt und gepflegt zu werden.

Talayotische Fundorte sowie andere archäologische Stätten werden aus einem unerfindlichen Grund oft nicht geschützt oder bewahrt; manche verfallen oder sind sogar schon komplett verschwunden. Sie haben vielleicht selbst in der Presse gelesen, daß Funde aus der römischen Periode erst kürzlich unmittelbar an der Baustelle des neuen Krankenhauses von Son Espases gefunden, aber bisher noch nicht weiter untersucht wurden. Auch während der Bauarbeiten zu den Tiefgaragen in der Avinguda Antoni Maura gleich unter dem Palau de la Almudaina wurden weitläufige Fundamente von Bauten aus der Zeit der Römer gefunden, aber auch die wurden einfach überbaut.

Wohl gibt es eine jährliche Sommerkampagne von Ausgrabungen, aber die Finanzen reichen nur aus für drei oder vier Wochen an einer bloßen Handvoll von Ausgrabungsstätten. Auf Mallorca gibt es aber über 1.000 archäologische Fundorte, von denen jedoch mindestens 100 eine größere historische Bedeutung haben, soweit man das heute weiß.

In dieser Woche ging eine dreiwöchige Ausgrabungsarbeit an der Stätte von Son Peretó bei Manacor zu Ende. Man hat hier Gräber aus der Zeit des 6. bis 7. Jahrhunderts öffnen können, wobei man die vollständigen Skelette von sieben Personen fand, Erwachsenen wie auch Kindern, die nunmehr untersucht, analysiert und datiert werden sollen. Für mehr hat diesmal das Geld (oder das Interesse) nicht gereicht; erst im nächsten Sommer soll dann wieder an diesem frühchristlichen Fundort weitergegraben werden.

Dem Consell de Mallorca und dem Govern de les Illes Balears kann man den Vorwurf des Vernachlässigens von historisch wichtigen Funden nicht ersparen, und wer sonst noch zu den Verantwortlichen dieser schändlichen Vorkommnisse zählen mag.

Das Foto wurde in der Nähe von Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 7. Juni 2009. Die Uhrzeit: 19:26:33.




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