Archive for the 'Tiere' Category

11
Jul
09

Kein Stierkampf in Felanitx

macarena

Es sieht so aus, als würde der diesjährige Stierkampf in Felanitx diesmal nicht stattfinden. Der Stierkampf findet jeweils aus Anlaß der Sant Agustí-Feierlichkeiten im August statt. Vielleicht war’s das dann auch für immer.

Die Macarena in Felanitx, auch Plaza de Toros genannt, ist eine ziemlich archaische Stierkampfarena, die aus dem Jahre 1914 stammt. Die fast 100-jährige, recht primitive Einrichtung mag vor 50 Jahren schon einmal renoviert worden sein, aber um ehrlich zu sein, ist die ganze Anlage mehr als überaltert. Für einen Fotografen ist ein Besuch in der Anlage ein Traum, weil es wie eine Zeitreise in die Vergangenheit ist. Auch Historiker dürften sich freuen, weil man Einblicke gewinnen mag, wie das Leben in einer mallorquinischen Stadt vor 50 oder gar 100 Jahren ausgesehen haben könnte. Aus heutiger Sicht dürften die Sicherheitsvorkehrungen im Colloseum von Felanitx aber nicht ausreichen, vor allem, wenn man eine Blutsport-Veranstaltung in Verbindung mit dem Konsum von größeren Mengen von Alkohol bedenkt, mit all den damit verbundenen Risiken für Gesundheit und Sicherheit der vielen Besucher.

Anscheinend hat der Consell de Mallorca ergebliche Sicherheitsmängel beanstandet, und die Betreiber der Corridas in Felanitx, ein Unternehmen mit dem Namen Grupo Balañà, beauftragt, unbedingt Verbesserungen vorzunehmen und un die Anlage zu renovieren. Die Genehmigung, die diesjährige Veranstaltung am 28. August abzuhalten, wurde vom Inselrat erst einmal zurückgehalten, bis eine neue Inspektion die erforderlichen Verbesserungen vorfindet. Die Betreiber habe deshalb das Rathaus in Felanitx um einen finanziellen Zuschuß zu der erforderlichen Summe gebeten, die insgesamt wohl bei 90.000 € liegen soll. Der Batle von Felanitx (der Bürgermeister) hat einen solchen Zuschuß aber abgelehnt und sich dabei auf La Crisis berufen. Die Bürger von Felanitx hätten nach seiner Meinung in den gegenwärtigen, schwierigen Zeiten wohl dringendere Probleme, als einen Stierkampf. Der Bürgermeister möchte nicht in den Verdacht geraten, Steuergelder leichtfertig zu verschwenden, vor allem nicht für einen Anlaß, der nur einmal im Jahr stattfindet und dann auch nur für zwei Stunden.

So gesehen hat die gegenwärtige Finanzkrise vielleicht sogar positive Auswirkungen. Die jungen Stiere dürften sich freuen, und auch die Plataforma Antitaurina de Felanitx müßte begeistert sein. Mal sehen, was die Bürger von Felanitx von der Absage halten. Dem Vernehmen nach sind etliche Felanitxers eher niedergeschlagen über den Gang der Dinge, insbesondere die Cosos und wohl auch andere Penyas.

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 28. August 2008. Die Uhrzeit: 13:14:25.

22
Jun
09

Emil Racovitza und der kleine Krebs

emil_racovitza

Wenn man in Palma den Passeig Marítim entlang fährt, kommt man rechterhand kurz hinter Ca’n Barbarà an einem Denkmal vorbei, das einen wichtig scheinenden Mann zeigt. Dieses Monument ist zu Ehren von Emil G. Racovitza (1868-1947) errichtet worden, einem Biologen, Botaniker und Forscher, der aus Rumänien stammt. Falls Sie wissen wollen, was es mit diesem Mann auf sich hat, lesen Sie bitte weiter.

Emil Racovitza unternahm eine Anzahl von Forschungsexpeditionen, darunter auch in die Antarktis, und hielt eine Reihe von Posten in etlichen bedeutenden europäischen Forschungsinstituten inne. Ihm ging deshalb schon zu Lebzeiten der Ruf eines großen Naturwissenschaftler voraus. Im Juli 1904 kam er für drei, vier Tage auch nach Mallorca. Trotz der kurzen Dauer seines Aufenthalts hier ließ er aber einen bleibenden Eindruck zurück. Während seines Aufenthalts wurde er zum Besuch der Covas del Drac bei Portocristo eingeladen. Monsieur Racovitza sammelte in diesen Höhlen einige Lebewesen ein, die er anschließend genauer studierte. Im darauffolgenden Jahr präsentierte er dann die Beschreibung einer bis dahin noch nicht katalogisierten Krebsart, die er Typhlocirolana moraguesi nannte, zu Ehren des Besitzers der Höhlen, Ferran Moragues, der ebenfalls ein Naturforscher war.

Die Entdeckung dieses kleinen krebsartigen Lebewesens veranlasste den Biologen dazu, sich nun ganz auf die Erforschung von Höhlenorganismen und unterirdischen Ökosystemen zu spezialisieren. Im Jahre 1907 veröffentlichte er sein Werk Essai sûr les problèmes bioespéleologiques, mit dem die Grundlagen zur Speläologie (Höhlenforschung) als einer eigenen wissenschaftlichen Disziplin geschaffen wurden.

Falls Sie wissen wollen, wie so ein kleines Typhlocirolana moraguesi-Krebstier aussieht, können Sie hier ein Foto sehen.

Bei Ihrem nächsten Besuch in den Cuevas del Drach werden Sie sich wahrscheinlich schwer tun, eine neue, noch nicht bekannte Spezie von Organismus zu finden. Seien Sie deshalb also bitte nicht enttäuscht, falls es diesmal mit dem Denkmal zu Ihren Ehren erst einmal noch nicht klappen sollte.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 3. Juni 2009. Die Uhrzeit: 15:08:45.

15
Jun
09

Trockene Hitze

snails_fennel

Gestern war ein ziemlich heißer Tag auf Mallorca. Die Tageshöchsttemperaturen betrugen 34° C im Schatten; das Mittelmeer war um die 24° C warm.

Da es in den letzten sechs bis acht Wochen kaum geregnet hat, ist die Hitze des Tages sehr viel trockener, als das sonst für die Jahreszeit üblich wäre. Die Luftfeuchtigkeit betrug gestern nur 32 %, wenn Werte in den Achtzigern normal wären.

Da ist es kein Wunder, daß man in der Natur Schnecken beobachten kann, die zu Hunderten an Sträuchern und Bäumen kleben, um ein bischen Feuchtigkeit aufzusaugen, so wie in diesem Fall, wo ein wilder Fenchelstrauch (Foeniculum vulgare) eine willkommene Oase abgibt.

Das Foto wurde in der Nähe von Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 9. Juni 2009. Die Uhrzeit: 17:42:59.

18
Mai
09

Mönchsgeier auf Mallorca

black_vulture

Mallorca ist die einzige europäische Insel, auf der der Mönchsgeier (Aegypius monachus) noch vorkommt. Als wir vor 22 Jahren nach Mallorca kamen, um hier zu leben, wurden hier nur noch zehn oder fünfzehn Mönchsgeier gezählt. Diese Aasgeier waren damals auch auf Mallorca vom Aussterben bedroht. Der Mönchsgeier kommt auch auf dem spanischen Festland und im Balkan noch vor.

Dank des Einsatzes der Black Vulture Conservation Foundation (BVCF), einer nicht-kommerziellen Stiftung, die sich seit 1986 um den Schutz und die Wiedereinbürgerung der Mönchsgeier und von Raubvögeln wie Fischadlern und Eleonorenfalken usw. in Europe kümmert, hat die mallorquinische Population der Mönchsgeier einen positiven Aufschwung genommen. Derzeit werden wieder etwa 125 Mönchsgeier auf Mallorca beobachtet, darunter auch 15 brütende Vogelpaare.

Mönchsgeier bauen ihr Nest auf Baumkronen, z. B. der Aleppo-Pinie. Mönchsgeier sind ausgeprägt monogam veranlagt. Hat sich ein Paar erst einmal gebildet, bleibt es ein Leben lang zusammen. In diesem Video können Sie ein Mönchsgeiernest sehen, zusammen mit seinen zwei Bewohnern:

Das Video wurde im März/April 2007 aufgenommen. Live-Aufnahmen von der Nestcam können in der Touristeninformationsstelle im Kloster Lluc gesehen werden. Fragen Sie nach den Buitres.

Sie können die Website der BVCF besuchen und sich einige weitere Nestcam-Videos ansehen. Sie können aber auch das Zentrum der Mönchsgeierstiftung in der Nähe von Campanet besuchen, um eine Führung mitzumachen. Auf dem Gelände des Stiftungszentrums werden auch einige Mönchsgeier gehalten, die auf die alsbaldige Freilassung vorbereitet werden. Es gibt auch Mönchsgeier dort, die durch erlittene Verletzungen nicht mehr fliegen können. Diese Vögel werden zur Aufzucht gehalten. Führungen werden jeweils Dienstags und Donnerstags auf deutsch und/oder englisch durchgeführt (Mittwochs werden die Führungen auf spanisch und/oder katalanisch abgehalten). Besuche sind kostenlos, müssen aber telefonisch unter 971.516.620 reserviert werden.

Das Foto wurde in der Nähe von Campanet, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 4. Mai 2009. Die Uhrzeit: 12:10:04. Das Video wurde von der Website der BVCF geborgt. Es stammt von einer Nestcam, die fest über einem Mönchsgeiernest in Mallorcas Serra de Tramuntana-Gebirgskette installiert ist. Muchas gracias.

11
Mai
09

Sheena, die Königin der Friesen-Kühe

champion_sheena

Der Mai ist ein ziemlich wichtiger Monat im Kalender der mallorquinischen Dörfer. Der Mai ist der Monat, in dem die Fires del Maig stattfinden.

Am vorletzten Wochenende veranstalteten die Pueblos Inca, Salines und Selva ihre Mai-Messe. Und gestern wurde die Fira del Maig in den Orten Campanet, Campos del Port, Felanitx, Sóller und Son Carrió veranstaltet.

Gleichzeitig mit der Fira del Maig veranstaltete Campos del Port auch den XXXI Concurs Morfològic Nacional de Ramat Boví-Frisó, den spanischen Nationalen Wettbewerb der Friesen-Kühe. Sheena, die viereinhalb Jahre alte Kuh in meinem Foto, war die glückliche Gewinnerin des Titels der Champion-Kuh (die Königin der Friesen-Kühe). Die Ganadería Son Suau aus Manacor ist ihr Züchter. Enhorabuena.

Campos del Port veranstaltete zudem auch noch die XVI Exposició Monogràfica del Ca de Bestiar. Ich muß zugeben, daß ich so sehr mit den jungen Friesinnen beschäftigt war, daß ich zu spät zu der Veranstaltung der mallorquinischen Schäferhunde kam. Ich verpasste leider die Siegerehrung (ob vielleicht Ana aus Hamburg gewonnen hat?). Immerhin traf ich aber doch wenigstens auf den zweiten Gewinner der Classe Intermedià (Ca de Bestiar-Hunde zwischen 15 und 24 Monten), einen wunderschönen Rüden aus Cala d’Or. Es sind schon tolle Hunde, diese Ca de Bestiar.

Das Foto wurde in Campos del Port, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 10. Mai 2009. Die Uhrzeit: 13:49:59.

04
Mai
09

Familienplanung

escarabajos

In Fragen der Familienplanung scheint man sich im Reich der Tiere nicht allzuviel Sorgen machen zu müssen. Zumindest Käfer und Insekten scheinen sich um Themen wie Verhütung oder Ansteckung keine Gedanken machen zu müssen, und auch nicht über HIV oder AIDS; dies ist zumindest mein Eindruck.

All das ging mir durch den Kopf, als ich gestern mit meiner Familie durch die wunderschöne Natur der Landschaft von Es Fangar spazierenging, dieser herrlichen Finca in Privatbesitz auf dem Gemeindegebiet von Manacor. Wir waren dort unterwegs, um einen talayotischen Friedhof (eine Nekropolis) mit gleichem Namen zu finden, was uns aber letztendlich nicht gelang. Stattdessen nahm ich vorlieb damit, mir das Paarungsverhalten der beiden Kreaturen anzusehen. Ich muß gestehen, daß ich wohl eine voyeuristische Neigung habe. Weiter will ich mich nicht auslassen; dies soll schließlich ein familientauglicher Blog bleiben. Den Besitzern von Es Fangar aber meinen herzlichen Dank dafür, daß wir ihre Domäne ungestört passieren konnten.

Ich kann leider nicht weiter dabei behilflich sein, die beiden Liebhaber zu identifizieren. Ich nehme an, daß es sich um Escarabajos (Käfer) handelt, und zwar wahrscheinlich von der Coleoptera-Art, möglicherweise von der Buprestidae-Familie, von der gesagt wird, daß an die 100 verschiedene Arten vorkommen. Falls Sie es besser wissen, oder genauer als ich, teilen Sie uns allen das bitte mit.

Das Foto wurde in der Nähe von Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 3. Mai 2009. Die Uhrzeit: 14:38:04.

02
Mai
09

Hahnenkämpfe auf Mallorca

cockfight

Vor ein paar Tagen ging ich zurück an einen Ort in Manacor, wo ich vor etwa 30 Jahren einmal einen Hahnenkampf erlebt hatte. Hahnenkämpfe sind ein blutiges Schauspiel, bei dem zwei Hähne in einer runden Arena einen Kampf austragen, die man Coliseo oder Arena Palenque nennt. Die Zuschauer sitzen rund um die Arena, sind ausnahmslos männlich und rauchen meistens dicke Zigarren; zumindest war das damals so. Hahnenkämpfe sind heutzutage in Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln verboten, wie meines Wissens auch in den meisten anderen Ländern Europas. Aus heutiger Sicht kommt es mir so vor, als wären diese Veranstaltungen in Mallorca auch damals schon illegal gewesen, aber es hat sich in den späten siebziger Jahren niemand daran gestört. Heute würde es aber nicht mehr toleriert, das Gesetz derart zu missachten. Auf meinem Foto kann man gut erkennen, daß das Coliseo in Manacor heute halb verfallen ist; die Hahnenkampfarena ist verwaist, verwahrlost und verlassen.

Hahnenkämpfe sind aber nach wie vor in Lateinamerika und Südostasien sehr populär, auch in Indien und China. Der Wettkampf lebt von dem angeborenen Instinkt des Hahnes, unter vollem Einsatz gegen alle Hähne anzukämpfen, die ihn konfrontieren. Kampfhähne werden speziell daraufhin gezüchtet, ihre Aggression und ihr Durchhaltevermögen noch zu steigern. Manchmal werden die Hähne auch mit künstlichen Spornen oder Klingen versehen, um ihre gewachsenen Sporne noch zu verstärken. Der Kampf ist beendet, wenn eines der beiden Tiere unterliegt, weil es nicht mehr kämpft, schwer verletzt oder verendet ist.

In der Vergangenheit hatte ein Hahnenkampf auch mythologische oder religiöse Hintergründe, aber in der Neuzeit geht es meistens um Wetten und um’s Geld. So war es auch in Mallorca, als ich seinerzeit Zuschauer war. Nein, ich habe damals selbst nicht gewettet, und nein, ich habe leider keine Fotos gemacht (es gab damals weder Blogs noch digitale Kameras).

pellea

Ich war damals von einem Bauern aus der Gegend namens Francisco zum Hahnenkampf eingeladen worden. Er war unter Anderem auch ein angesehener Kampfhahnzüchter. Später hat er mich auch einmal zu sich nach Hause auf seine Finca eingeladen, um mir stolz seine Gallos zu zeigen. Ich kann mir nicht denken, daß Xisco heute noch Hähne züchtet; er muß schon weit über achtzig Jahre alt sein und damit schon im Ruhestand.

Das Foto (oben) wurde in Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 30. April 2009. Die Uhrzeit: 17:38:38. Das Foto (unten) wurde vom Internet geborgt; die Hähne tragen ihren Kampf irgendwo in Thailand aus. Mein Dank geht an Sanuzbord.

27
Apr
09

Die mallorquinische Landschildkröte

testudo_hermanni

Es gibt vier einheimische Arten von Schildkröten auf Mallorca. Die Testudo hermanni (in meinem Foto) ist eine Landschildkröte, die im Osten der Insel gefunden werden kann, insbesondere im Parc Natural de la Península de Llevant. Die Testudo graeca ist ebenfalls eine Landschildkröte; sie ist im Westen der Insel zuhause, unter anderem in den Tramuntana-Bergen und auch im Parc Natural de sa Dragonera. Beide Tiere sind eher scheu und man begegnet ihnen nur selten. Ich glaube, daß beide Landschildkröten auch dem Naturschutz unterstehen. Die dritte Art, nämlich die Emys orbicularis, ist hingegen eine Süßwasserschildkröte, die in Mallorcas Torrentes und Tümpeln gefunden werden kann, und auch im Marschland des Parc Natural de s’Albufera de Mallorca. Auch die Emys orbicularis ist durch den Naturschutz geschützt.

Dann gibt es da noch die Caretta caretta, eine Meeresschildkröte, die im Mittelmeer vorkommt, aber das wäre einen eigenen Blogeintrag irgendwann einmal in der Zukunft Wert. Die Caretta caretta soll unter Anderem im Gebiet des Parque Nacional del Archipiélago de Cabrera vorkommen. Ich habe aber selbst noch keine dieser Meeresschildkröten in freier Natur gesehen, obwohl ich Cabrera schon mehrmals besucht habe, und habe deshalb auch kein Foto vorrätig. Sie müßten sich also noch ein wenig gedulden.

Das Foto wurde in der Gegend von Sant Joan, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 22. April 2009. Die Uhrzeit: 11:45:58.

15
Apr
09

Der Tanz der Bienen

bumble_bees

In 23 Jahren auf Mallorca habe ich noch nie so viele Bienen herumschwirren gesehen wie in diesen Frühlingswochen.

Ich kann leider keine Erklärung dafür geben, weshalb die kleinen Insekten plötzlich so auffallend an Präsenz und an Aktivität zugenommen haben. Es ist vielleicht einfach eines dieser rätselhaften Naturereignisse, die wir ab und zu erleben. Ich habe mich ein bischen umgehört, auch unter Leuten, die sich mit der Bienenzucht auskennen, und keiner konnte mir eine wirklich plausible Erklärung für meine Beobachtung geben.

Wir scheinen so viel über so vieles zu wissen. Und doch können wir oft die naheliegendsten Dinge um uns herum nicht richtig begreifen.

Das Foto wurde in der Nähe von Portocolom (Felanitx), Mallorca, Baleares, Spanien, aufgenommen. Das Datum: 23. März 2009. Die Uhrzeit: 15:29:19.

09
Apr
09

Die englische Brücke in s’Albufera

albufera

Wenn das Wetter es zulässt, könnten Sie vielleicht während der Osterfeiertage einen wunderschönen Ausflug im Parc Natural de s’Albufera de Mallorca machen. Der Frühling ist die perfekte Zeit für einen solchen Ausflug, nicht zuletzt wegen der blühenden Wildblumen.

Das s’Albufera Naturschutzgebiet ist als wichtigstes Marschland der Balearen ein idealer Vogelbrutplatz und eine besondere Vogelschutzzone. Mehr als 230 Vogelarten wurden hier schon beobachtet, darunter die Stockente, der Zwergtaucher, Stelzenläufer, Kormorane, Wanderfalken, Turmfalken, Fischadler und große Brachvögel, um nur einige zu nennen. Etwa 60 Vogelarten brüten hier. Flamingos, Störche, Watvögel, Regenpfeifer und andere Zugvögelarten machen auf dem Flug nach dem Süden Zwischenstation in s’Albufera. Außer Vögeln sind hier auch 8 Arten von Fledermäusen, 29 Fischarten, Aale, Frösche, Kröten, Schildkröten sowie Schlangen wie die Natrix maura-Viper zuhause.

Die s’Albufera-Flora ist noch artenreicher. Mehr als 400 Pflanzenarten kommen in diesem Naturschutzgebiet vor, darunter Zedernwachholder (Juniperus oxycedrus macrocarpa), Pinien, der Mastixstrauch, Ulmen und Pappeln, Rosmarin, vielblütige Heide (mit Herbstblüte), die Stechwinde und die nur hier heimische behaarte Spatzenzunge (Thymelaea vellutina). Außerdem findet man hier Meernarzissen, Zamarilla und Barrón, das Schilfrohr, Erianthus ravennae und Enea, Potamogeton, Ceratophyllum und verschiedene Arten von Chara, eingriffligen Weißdorn, Brombeersträucher, Alcandorea und Cincoenrama, Queller, Binsen und Strohblumen, sowie Kugelbinsen, Wegerich und verschiedene Orchideen, darunter die äußerst seltene Staborchidee.

Der englische Ingenieur John Frederic Latrobe Bateman leistete während des 19. Jahrhunderts Planungsarbeit in s’Albufera. Damals wurde eine Konzession an die New Mallorca Land Co., ein englisches Unternehmen, vergeben. Das von Mr. Bateman geleitete Projekt erweiterte den Gran Canal, legte zwei wichtige Seitenkanäle an (Es Sol und Sa Siurana), und legte weite Bereiche der überfluteten Gebiete durch Einsatz von dampfbetriebenen, hydraulischen Pumpen trocken.

In Anerkennung ihrer Arbeit wurde die Pont dels Anglesos nach den Engländern benannt (es ist allerdings nicht die in meinem Foto gezeigte Brücke).

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in der Nähe von Alcúdia, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 4. November 2007. Die Uhrzeit: 15:21:42.




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