Die Fledermaus-Konditorei

Eine der Sehenswürdigkeiten Palma de Mallorcas ist die Konditorei Forn des Teatre, gegenüber von Bodyshop und unweit vom Teatre Principal.

Diese Bäckerei und Konditorei ist in dem wunderschönen architektonischen Stil des katalonischen Modernismo von 1890-1910 gestaltet und noch original erhalten. Der Modernismo ist die iberische Version des Art Nouveau und des Jugendstil.

Die täglich frisch zubereiteten Spezialitäten des Forn (mallorquinisch für Brotofen) sind ebenfalls Klassiker: ensaïmadas, empanadas, croissants, gatós und vieles anderes mehr. 

Das Tier über dem Türschild ist dem Wappenzeichen Palmas nachempfunden, der Fledermaus. Schauen Sie genau hin, und Sie werden das geflügelte Tier mit der überlangen Zunge gut erkennen können.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 29. Mai 2008. Die Uhrzeit: 14:20:59.

Die Invasion der Radfahrer

Mallorca ist so etwas wie ein Radfahrerparadies. Die abwechslungsreiche Landschaft der Insel bietet so ziemlich alles, was ein Radsportler sich so wünschen kann. Das Pla de Mallorca (das Inselinnere) bietet einfache und ruhige Landstraßen, während die Bergkette der Serra de Tramuntana hohe Anforderungen an die Kondition der Hobby-Jan-Ullrichs stellt. Die gut ausgebauten Uferpromenaden der Platja de Palma haben einen niedrigen Schwierigkeitsgrad, während die serpentinenreiche Straße nach Sa Calobra nur etwas für Radprofis sein dürfte.

Das Govern de les Illes Balears hat unter dem Begriff Cicloturismo ein Programm ausgearbeitet, welches einfache und beschauliche, aber attraktive Radtouren durch die Insel Mallorca anbietet (surfen Sie hier für weitere Informationen).  

Palmas Radfahrer wollen aber mehr. Die hier gezeigte Gruppe von Radfahrern veranstaltet jeden Monat eine Demonstration am Plaça Espanya, und zwar jeweils am ersten Donnerstag jeden Monats, um neuanzulegende Radwege in der Inselhauptstadt einzufordern. All dies im Namen der Sicherheit auf den Straßen und der Unfallverhütung. Ich denke, das ist eine gute Sache, die man unterstützen sollte.

Heute findet übrigens die fünfte und letzte Etappe der XXIV. Trofeu Ciclista Pla de Mallorca in Sineu statt. 

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 5. Juni 2008. Die Uhrzeit: 20:11:41.

Die Schlacht von Bailén

In Spanien wird in diesem Jahr der 200. Jahrestag des Spanischen Unabhängigkeitskriegs gefeiert. Das war der Krieg zwischen der einmarschierenden Armee von Napoleon I aus Frankreich und den spanischen Truppen von König Fernando VII. Die französische Armee hatte 1807 schon Portugal besetzt und 1808 dann Spanien, mit der Absicht, Napoleons Bruder als König von Spanien und Portugal einzusetzen.

Eine wichtige Schlacht wurde am 19. Juli 1808 bei Bailén in Andalusien geschlagen und von den Spaniern gewonnen. Diese Schlacht ist maßstabsgetreu in einem Miniaturset nachgestellt als Teil einer historischen Ausstellung, die gegenwärtig in Palma de Mallorca zu sehen ist, und zwar im ehemaligen Kloster Santa Margarita in der Calle San Miguel. Der Eintritt ist frei.

Heute vor 64 Jahren war übrigens der Tag, an dem die Truppen der Alliierten die Offensive in der Normandie (Frankreich) begannen. Dies war der Beginn vom Ende des Zweiten Weltkriegs und der Anfang vom Ende des totalitären Regimes eines gewissen Österreichers mit Namen Adolf Hitler.

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 29. Mai 2008. Die Uhrzeit: 13:05:51.

Lockvögel

Mallorquiner sind begeisterte Jäger, vor allem die, die auf dem Land leben. Es gibt wohl mehr als 150.000 Jagdlizenzen auf Mallorca.

Kaninchen und Hasen werden mit der Flinte oder mit Hunden gejagt, während Niederwild (hier meistens Federwild) entweder mit dem Schrotgewehr geschossen, in einer Falle gefangen oder mit einem Lockvogel vor die Flinte gelockt werden.

Der Vogel im Foto ist eine balearische perdiu roja (Alectoris rufa), ein Rothuhn, das zur Familie der Phasianidae gehört. Dieses Rothuhn wird gerne als ein solcher Lockvogel benutzt, und zwar das männliche Tier. Das Männchen singt nämlich besser als das Vogelweibchen. Der Gesang des Männchens ist laut und rhythmisch und klingt etwa wie ein fröhliches ka-chu-chu. Der Lockvogel wird in einem Körbchen-Käfig aufbewahrt und auf’s Feld getragen, wo er die Rothuhnweibchen ruft, die dann durch ihre Neugier angelockt werden und so vor die Flinte geraten.

Die Jagdsaison für Rothühner auf Mallorca geht von Mitte Oktober bis Mitte März.

Heute begehen wir übrigens den Tag der Umwelt.

Das Foto wurde in Manacor, Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 2. Juni 2008. Die Uhrzeit: 13:12:42.

Prachtvoller alter Baum

Mallorca hat eine Anzahl ungewöhnlich prachtvoller Bäume zu bieten.

Dieser hier ist ein riesiger Ficus macrophylla. Er ist als der Ficus de la Misericòrdia bekannt. Sie können ihn in den Jardins de la Misericòrdia in Palma de Mallorca am oberen Ende der Rambla dels Ducs de Palma finden.

Der Baum ist gigantisch. Seine Krone hat einen Durchmesser von 33 m. Die Höhe beträgt 26 m. Der Ficus ist zwischen 150 und 200 Jahre alt. Die Misericòrdia-Gärten wurden vor kurzem wieder in Stand gebracht und sind jetzt erneut für das Publikum geöffnet. Ich empfehle Ihnen einen Besuch, nicht nur des Ficus wegen.

Es gibt noch viel mehr außergewöhnliche Bäume auf Mallorca und in den Balearen. Sie können einen Katalog der ältesten und der prächtigsten Bäume auf der website des Govern de les Illes Balears finden (allerdings nur auf Spanisch).

Das Foto wurde in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 29. Mai 2008. Die Uhrzeit: 15:11:05.

Parlaments-Jubiläum

Letzten Samstag war ein großer Tag für Mallorca. Das Parlament der Balearischen Inseln feierte sein 25-jähriges Bestehen. Die ‚Königin‘ von Mallorca, María Antònia Munar Riutort, schmiss am Samstagabend eine Party im Palau de l’Almudaina, zu der sie ihre 600 besten Kumpels eingeladen hatte.

Das größere Foto zeigt einen Ausschnitt aus dem Sala de les Cariàtides (dem Parlaments-Plenarsaal). Genauer gesagt zeigt es die Tribüne, wo Señora Munar als die gegenwärtige Präsidentin des Balearischen Parlaments über die Plenarsitzungen sitzt, die unser aller Schicksal hier auf den Inseln mitbestimmen. So oder so ähnlich hat die Dame es in den letzten zehn oder zwanzig Jahren in ihren früheren politischen Ämtern auch schon gemacht.

Das kleinere Foto zeigt König Juan Carlos I und Königin Sofías Eintrag in das Goldene Buch des Parlaments von Palma vom März 1999, als el Rei y la Reina dem Balearischen Parlament in Palma ihren ersten offiziellen Besuch abstatteten.

Die Fotos wurden in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 23. Mai 2008. Die Uhrzeit: 19:57:49 (großes Foto) und 19:34:08 (klein).

Festival der mediterranen Poesie

Das 10. Festival de Poesia Mediterrània findet am 5. Juni um 21h00 im Teatre Principal in Palma de Mallorca statt (das vor kurzem nach Umbau neueröffnete Theater sehen Sie im Foto). Der Eintritt ist frei.

Die folgenden Dichter und Künstler nehmen dieses Mal teil: Maria del Mar Bonet, Lolita Bosch, Maria Grech Ganado, Perejaume, Sebastià Perelló, Manuel Rivas, Màrius Sampere, Ipek Seyalioglu, Aiden Shaw, Àngel Terron, Colm Tóibín, Nada Yosif, Salem Zenia und Monika Zgustová. Alle Teilnehmer werden ihre Werke in ihrer eigenen Sprache vortragen. Wir werden also Gedichte auf Katalanisch, Spanisch, Englisch, Arabisch, Irisch, Galizisch, Maltesisch, Türkisch, Tchechisch und in der Berbersprache vorgetragen bekommen.

Ich habe mehrere Ausgaben dieses Dichtkunstfestivals miterlebt, und ich war jedesmal von der Darbietung begeistert. Es ist eine gute Erfahrung, zu erleben, welch kultureller Reichtum und welche kreative Vielfalt hier im Mittelmeerraum zuhause sind. 

Das Festival wird alljährlich von der Fundació Llorenç Villalonga Stiftung organisiert, die nach einem wichtigen mallorquinischen Schriftsteller benannt ist, der von 1897 bis 1980 gelebt hat. Sein Museum Fundació Casa Museu Llorenç Villalonga können Sie in Binissalem besuchen.

Die Fotos wurden in Palma de Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 29. Mai 2008. Die Uhrzeit: 14:08:43 (großes Foto) und 14:04:49 (klein).

Die Dracheninsel

Die Insel Sa Dragonera is die sechstgrößte Insel des balearischen Archipels. Die kleine Insel ist kaum mehr als 3 km lang und nicht ganz 1 km breit an der breitesten Stelle. Zwei Leuchttürme an beiden Enden der Insel und eine befestigte Anlage auf dem höchsten Punkt sind sehenswert. Die Insel ist unbewohnt, wenn man einmal von den tausenden von Vögeln und hunderten von Eidechsen absieht (Podarcis lilfordi giglioli), die auf Dragonera zuhause sind (auch Dragonera-Eidechsen genannt).

700 m Meeresweg trennen Dragonera von Mallorca. Die Insel wird heute als Naturpark geführt und steht unter besonderem Naturschutz.

Sa Dragonera wurde in der Vergangenheit vor allem von Piraten und Schmugglern als Unterschlupf benutzt. Daraus sind viele Geschichten und Anekdoten über die Insel im Volksmund entstanden. 1974 hat dann ein geschäftstüchtiger Immobilienmensch die Insel gekauft und Pläne für eine großangelegte Urbanisation inklusive Luxusyachthafen eingereicht. Zum Glück kam G. O. B., der mallorquinische Vogelschutzbund, zur Hilfe, erhob Einspruch und brachte die Sache vor Gericht. Der Bauantrag wurde letztinstanzlich schließlich abgeschmettert. 1987 wurde Sa Dragonera vom Consell de Mallorca zurückgekauft, ehe die Insel dann 1995 als Parque Natural deklariert wurde. Seither hat die Insel von besonderem Umweltschutz profitiert, und das zu unser aller Vorteil.

Während des Sommers gibt es mehrmals täglich eine Bootsverbindung von Sant Elm nach Dragonera. Man muß sich allerdings die Verpflegung selbst mitbringen, weil es auf der kleinen Insel absolut nichts zu kaufen gibt, und weder Kiosk noch Restaurant, noch Bar noch Kneipe. Zwar gibt es Toiletten, aber man kann sich nicht immer darauf verlassen, daß auch Toilettenpapier vorhanden ist. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist Dragonera für einen empfehlenswerten Ausflug ein lohnendes Ziel.

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in der Nähe von Sant Elm, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 28. Juni 2004. Die Uhrzeit: 12:17:27.

Der Weltmeister aus Felanitx

Guillem Timoner Obrador ist ein freundlicher, älterer Mann aus Felanitx. Er ist 82 Jahre alt. Er ist in Felanitx geboren und er hat sein ganzes Leben lang in Felanitx gewohnt.

Señor Timoner ist ein ganz spezieller Mann. Er hat die Welt gesehen, oder große Teile davon, als er noch Fahrradrennen bestritt. Er hat 1943 sein erstes Rennen und seine erste Trophäe gewonnen, denen dann ein paar Hundert weitere folgten. Er wurde 1945 Campeón de España (Spanischer Meister), und danach noch zwölf weitere Male. Er wurde auch sechsmal Campeón del Mundo, also Weltmeister, und zwar zwischen 1955 und 1965 (plus zweimal Zweiter). Das waren damals meistens Steherrennen und Bahnmeisterschaften, obwohl Timoner auch gelegentliche Rundfahrten bestritt.

Das Außergewöhnliche daran ist, daß das damals alles ohne Doping ging. Reine Muskelkraft, absolute Willensstärke, hundertprozentige Ausdauer. Pures Felanitx, könnte man sagen.

Bravo, Guillem Timoner. An ihm könnte sich mancher Champion heute ein Beispiel nehmen.

Das Foto wurde in Felanitx, Mallorca, Balearen (Spanien), aufgenommen. Das Datum: 30. Mai 2008. Die Uhrzeit: 12:56:36.

Das weiße Haus von Daniel Libeskind

Der polnisch-amerikanische Architekt Daniel Libeskind ist der Mann hinter einem einzigartigen Gebäude in Port d’Andratx, auf dem Weg nach Sa Mola. Mr. Libeskind ist ganz ohne Zweifel einer der Top Ten zeitgenössischen Architekten in der Welt.

Die Frau hinter dem recht eindrucksvollen und sehr mutigen weißen Haus ist die amerikanische Künstlerin Barbara Weil, eine talentierte Malerin und Bildhauerin, die im New Expressionist Stil arbeitet, wie sie das selbst nennt. Frau Weil lebt seit 1979 auf Mallorca. 

Die 2003 fertiggestellte Libeskind-Weil-Vision ist bis heute Mr. Libeskinds einzige Schöpfung in Spanien. Sie kennen ihn, oder seinen Namen, vielleicht von seinem Jüdischen Museum in Berlin. Das Gebäude in Mallorca dient als Frau Weils Künstleratelier, als ihre private Galerie, und auch für gelegentliche und besondere Konzerte.

Besuche sind dort möglich Samstags und Sonntags von 11h30 bis 14h00 und von 16h00 bis 18h00, oder nach vorgeriger telefonischer Verabredung (Telefon 971.671.647).

Das Foto stammt aus meinem Bildarchiv. Es wurde in Port d’Andratx, Mallorca, Balearen (Spanien) aufgenommen. Das Datum: 15. April 2005. Die Uhrzeit: 16:44:11.